Viele Menschen erleben nach einer COVID-19-Erkrankung unerwarteten Haarausfall.
Ein markantes Merkmal des COVID-19-bedingten Haarausfalls ist, dass er ohne typische Symptome wie Rötungen, Schuppen, Juckreiz oder Brennen auf der Kopfhaut auftritt. Normalerweise wachsen 90% unserer Haare zu einem bestimmten Zeitpunkt, während 5% ruhen und 5% ausfallen. Stressige Ereignisse oder Krankheiten können jedoch bis zu 50% der Haare in die Ausfallphase versetzen.
COVID-19 stellt eine solche Stresssituation für den Körper dar. Studien zeigen, dass ein „signifikanter Prozentsatz“ der COVID-19-Erkrankten Haarausfall entwickelt, wobei in einigen Fällen bis zu 60% der Betroffenen davon betroffen sind. Dieser Haarausfall tritt meist ein bis zwei Monate nach der Erkrankung auf. Krankheiten wie COVID-19, Grippe oder Streptokokkeninfektionen können Haarveränderungen bewirken, da der Körper seine Energie auf die Bekämpfung von Viren oder Bakterien konzentriert und weniger auf das Haarwachstum.
Andere COVID-19-Folgen wie Gewichtsverlust, Nährstoffmangel, emotionaler Stress, Schlafstörungen und bestimmte Medikamente können ebenfalls zu Haarausfall führen. Auch der allgemeine Stress der COVID-19-Pandemie kann Haarausfall verursachen, selbst bei Personen, die nicht direkt erkrankt sind. Eine Studie hat sogar einen möglichen Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfstoffen und kreisrundem Haarausfall bei einer kleinen Gruppe von Geimpften aufgezeigt.
Glücklicherweise ist der Haarausfall nach COVID-19 oder Stress meist reversibel. Die ausgefallenen Haare werden normalerweise durch neue, gesunde Haare ersetzt. Für Betroffene kann es allerdings belastend sein, ihr Haar zu verlieren. Dr. Khetarpal empfiehlt, Stress zu reduzieren und gesunde Lebensgewohnheiten wie ausgewogene Ernährung und Bewegung zu fördern. Bei starkem Haarausfall kann Minoxidil helfen, das Haarwachstum zu fördern, und die Einnahme von Vitaminpräparaten, insbesondere Biotin und Multivitamine, kann nützlich sein, um einen Nährstoffmangel zu beheben.
Was tun?
Es ist zunächst wichtig, einen umfassenden Gesundheitscheck durchzuführen, einschließlich eines großen Blutbildes. Dabei sollten zusätzlich TSH basal, Ferritin, Zink, Selen, B-Vitamine, Magnesium, Kalium, Calcium und Natrium überprüft werden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass nach einer Infektion die Werte von Zink und Selen niedrig sind, und ein Mangel an diesen kann zu Haarausfall führen. Auch Eisenmangel ist nach einer Covid-Infektion und generell nach Infektionen recht häufig.
In den Monaten nach der Erkrankung ist es besonders wichtig, auf eine nährstoffreiche und naturbelassene Ernährung zu achten. Biologische Produkte können eine gute Wahl sein. Eine pflanzenbasierte Kost wird empfohlen, aber es kann auch hilfreich sein, gelegentlich Fleisch aus biologisch-dynamischer Haltung zu essen, etwa einmal pro Woche. Stärkende Suppen, ähnlich denen in der Traditionellen Chinesischen Medizin, können wohltuend sein. Traditionelle Hühnersuppe oder Rindfleischsuppe mit viel Gemüse und Kräutern können das Qi stärken und heben.
Zusätzlich kann Qigong dabei helfen, nach einer anstrengenden Erkrankung oder Infektion Erschöpfungszustände zu überwinden. Dies gilt ebenso für regelmäßige Bewegung an frischer Luft, idealerweise 2- bis 3-mal pro Woche für jeweils 30 bis 40 Minuten. Solche Aktivitäten können nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit positiv beeinflussen. Es ist wichtig, geduldig mit sich selbst zu sein und den Körper während der Erholungsphase zu unterstützen.